Die Region Kurdistan hat zwei internationale Flughäfen: den internationalen Flughafen in Erbil (EIA) und den internationalen Flughafen in Sulaimani (SIA). Der Flughafen in Erbil wurde nach dem Kollaps des ehemaligen irakischen Regimes unter Saddam Hussein im Jahr 2003 errichtet, da die KRG internationale Flughäfen als Tor in die Welt betrachtete. Das erste Flugzeug landete am Internationalen Flughafen in Erbil am 15. Dezember 2003. Die Maschine ist zwischen der Region Kurdistan und einem Nachbarland geflogen. Im Jahr 2005 starteten Direktflüge zwischen Europa und der Region Kurdistan. Der Bau des internationalen Flughafens in Sulaimani begann im Dezember 2003, wobei der Flughafen offiziell am 30. Juli 2005 eröffnet wurde. Die irakische Fluglinie „Iraqi Airways“ hat im Jahr 2016 insgesamt 56,903 Flüge durchgeführt, von welchen 18,978 (oder 33%) von und nach Erbil und Sulaimani gingen.
Am 29. September 2017 hat die irakische Zentralregierung ein Flugverbot für internationale Flüge in die und aus der Region Kurdistan verhängt. Das Ziel dieser Blockade ist es, den internationalen Flugverkehr zu schließen, um die Region Kurdistan als Antwort auf das abgehaltene Unabhängigkeitsreferendum am 25. September 2017 zu isolieren.
Flughäfen sind jedoch unter anderem wichtige Wirtschaftsträger in jeder Region. Somit hat die Luftraumsperre für die Flughäfen in Erbil und Sulaimani eine nachteilige direkte und indirekte Auswirkung. Regierungsagenturen, Reisende, und Dienstleistungsanbieter sind nicht nur in der Region Kurdistan, sondern im gesamten Irak betroffen. Passagiere, Fluglinien, Frachtunternehmen, Reiseagenturen sowie andere Anbieter und Nutzer verschiedener Dienstleistungen sind durch das Flugverbot entweder gezwungen ihre Geschäftspläne abzusagen oder neue, risikoreichere und ineffizientere Lösungen zu finden. Darüber hinaus hat die Sperre der Flughäfen eine unmittelbare und signifikante Auswirkung auf die Lieferung humanitärer Hilfe für tausende binnenvertriebene Iraker und syrische Flüchtlinge, die dringend humanitäre Hilfe in der Region Kurdistan und in den Nachbarprovinzen benötigen. Humanitäre Organisationen und ihre Mitarbeiter werden somit gezwungen die humanitären Lieferungen auf anderen Wegen in die Region zu bringen, die teilweise gefährlich sind und humanitäre Hilfe aufgrund längerer Wege verzögert.
Einen detaillierten Bericht über die Auswirkungen des Flugverbots finden Sie in den Links.
Originalartikel (auf Englisch) Ausführlicher Bericht der Konsequenzen (auf Englisch)