Bei einer offiziellen Reise in den Vatikan wurden der Premierminister der Region Kurdistan, Nechirvan Barzani, und seine begleitende Delegation von seiner Heiligkeit Papst Franziskus empfangen.
Der Papst bedankte sich bei der Bevölkerung und der Regionalregierung der Region Kurdistan für die Beherbergung und Unterstützung dieser großen Anzahl vertriebener Menschen, unter ihnen eine große Anzahl an Christen, welche vor Krieg und Verfolgung durch die Terrororganisation des sogenannten Islamischen Staates fliehen mussten.
Der Papst betonte vor allem seine Hoffnung, dass die friedliche Koexistenz und Harmonie innerhalb der Gemeinschaften in der Region Kurdistan bewahrt werden können.
Premierminister Barzani drückte seine Dankbarkeit für den Besuch aus und informierte Seine Heiligkeit über die jüngsten politischen Entwicklungen in der Region Kurdistan, den Krieg gegen den Islamischen Staat sowie die Spannungen mit Bagdad. Er sprach auch über die Einfälle der irakischen Armee in die streitbaren Gebiete der Region Kurdistan, welche zu einer neuerlichen Vertreibung tausender Menschen, auch derer, die bereits in ihre Heimat zurückgekehrt waren, geführt hat.
Darüber hinaus betonte Barzani, dass die Regionalregierung Kurdistan-Irak die Türen für Vertriebene, trotz schwieriger Bedingungen immer geöffnet habe. Die Regionalregierung Kurdistan-Irak hatte den vertriebenen Christen in der Region sowie der christlichen Gemeinschaft im Irak immer geholfen, so Premierminister Barzani. Außerdem betonte der Premierminister, dass sich die Regionalregierung immer darum bemüht habe, dass vertriebene Christen das Land nicht verlassen müssen.
Er versicherte, dass die Region Kurdistan auch weiterhin die Koexistenz und Harmonie aller religiöser Gemeinschaften schützen und bewahren werde, denn dies sei eine tiefverwurzelte Tradition in der Region Kurdistan.
Über die jüngsten Spannungen zwischen der Region Kurdistan und der irakischen Zentralregierung versicherte Premierminister Barzani die Position der Regionalregierung, welche Dialog und Verhandlungen befürworte, um alle ausstehenden Streitpunkte mit Bagdad zu lösen.
Während des Treffens mit Seiner Eminenz Kardinal Pietro Parolin, Premierminister des Heiligen Stuhles, gab Premierminister Barzani Einblicke in die politische und wirtschaftliche Situation der Region Kurdistan und die jüngsten Entwicklungen hinsichtlich der Beziehungen mit der irakischen Regierung und sprach über die Bemühungen um einen Dialog zwischen den beiden Seiten.
Seine Eminenz Kardinal Pietro Parolin bedankte sich bei den Menschen und der Regionalregierung Kurdistan-Irak für die Unterstützung der Vertriebenen, insbesondere der vertriebenen Christen und betonte, dass er hoffe, dass die ausstehenden Streitigkeiten zwischen Erbil und Bagdad mittels Dialog und gegenseitigem Verständnis gelöst werden würden.
Originalartikel (auf Englisch)