KRG Premierminister Nechirvan Barzani empfing am 2. November Frau Irina Bokova, Generaldirektorin der UNESCO, ihre Delegation, den irakischen Botschafter bei der UNESCO sowie irakische Archäologen.
In Übereinstimmung mit den Auswahlkriterien der UNESCO wurde die Zitadelle von Erbil als Weltkulturerbe mit herausragendem universellem Wert anerkannt. Damit wurde sie als eine von nur vier Stätten im Irak auf die Liste der Weltkulturgüter aufgenommen. Die Zitadelle zählt mit ihren 6000 Jahren Geschichte zu den ältesten ständig bewohnten Stätten der Welt. Sie dominiert auf einem Plateau und mit ihren hoch ragenden Mauern die Hauptstadt der Region Kurdistan. Eine offizielle Einweihungszeremonie fand hierfür in der Zitadelle statt. Bokova überreichte im Zuge der Feierlichkeiten das Zertifikat der Aufnahme in die Liste der Weltkulturerbestätten an den Premierminister der Regionalregierung Kurdistan-Irak, Nechirvan Barzani.
Beim Treffen mit dem Premierminister wurde die harte Arbeit der Menschen, Institutionen und Länder, welche beim Auswahlprozess beteiligt waren, gemeinsam mit den Rollen der UNESCO Generaldirektorin sowie des irakischen Botschafters bei der UNESCO hervorgehoben.
Die Region Kurdistan hat viele weitere bedeutende Kulturerbe-Stätten, weshalb Aufmerksamkeit darauf gelenkt wurde deren Zustand zu beobachten und sie gemäß internationalen Standards sowohl zu beschützen als auch zu erhalten. Entsprechende Maßnahmen wurden während dem Treffen diskutiert. Die Generaldirektorin erklärte, dass die Seele des Irak, seine Geschichte und Kultur, derzeit durch die kulturellen und ethnischen Säuberungen der Terroristengruppe IS in Gefahr sei und dass die Verteidigung und Aufrechterhaltung der Kultur und der Vielfältigkeit des Irak das Wichtigste sei, um Toleranz und Vertrauen zu garantieren. „Die Rettung der Vergangenheit des Irak ist entscheidend für die Sicherheit dieses Landes und der Erhaltung der kollektiven Geschichte von uns allen – das bedeutet dieser Eintrag“, so Bokova.
Weitere Themen welche Besprochen wurden waren die neuesten Entwicklungen im Kampf gegen die brutalen Aggressionen der ISIS, der Schutz der Zivilbevölkerung und die Grenzen der humanitären Unterstützung für die über 1,5 Millionen Vertriebenen und Flüchtlinge, die sich in der Region Kurdistan in Sicherheit begeben haben.